Das lief 2019/2020: Das Wichtigste aus der Generalversammlung

Fotocollage aus dem PolyMit der Generalversammlung am 30. September haben wir die genossenschaftlichen Prinzipien auch in Zeiten der Pandemie in Ehren gehalten. In einer charmanten Mischung aus Distanz-Clubkultur im Polyester und Videokonferenz konnte das höchste Gremium der Olegeno die notwendigen Beschlüsse fassen. Danke, Polyester! Entsprechend der gesetzlichen Regelungen hatte der Aufsichtsrat bereits im Sommer den Jahresabschluß der Buchhaltung abgesegnet. Was wir in der Generalversammlung nachgeholt haben waren die Entscheidung über den Ausgleich des Verlustes und die Entlastung von Aufsichtsrat und Vorstand. Hier finden Sie die Bilanz mit unseren Erläuterungen.

Danksagung am Anfang. Alle Mitarbeiter*innen unserer Genossenschaft arbeiten ehrenamtlich und leisten in ihrer Freizeit Außerordentliches. Da fällt es schwer, Einzelnen zu danken. Vorstand Sebastian Specht wagte es trotzdem: Zum Beispiel Bärbel & Hannes, die sich in der Buchhaltung mit dem Betrieb der Photovoltaikanlagen ganz neuen Herausforderungen ausgesetzt sahen. Oder Reinhard, der den Bau der Photovoltaik-Anlagen maßgeblich begleitet hat und nun wohlverdient seine Vorstandsmitarbeit beenden wird. Oder Adrian, der parallel zu seiner Masterarbeit an der Konzeption unseres „Energiewende-machen!“-Trainings mitarbeitete. Der Vorstand übergab den Mitarbeiter*innen zum Dank jeweils eine von Claudia Kemfert signierte Ausgabe ihres aktuellen Buches „Mondays for Future”.

Mitgliederentwicklung. Der Bau der ersten Photovoltaik-Anlagen hat unserer Genossenschaft echten Auftrieb verliehen. Das äußert sich an den Mitgliedsaufnahmen der Jahre 2019 und 2020. Die 60 Mitglieder, die wir aufnehmen durften, zeichneten zusammen über 400 Mitgliedsanteile. Ein Wert, der sich vor der Gründungsphase unserer Genossenschaft nicht verstecken muss.

Energievertrieb. Erfreulich für die ökonomische Entwicklung unserer Genossenschaft ist auch der Bereich des Energievertriebs im Verbund der Bürgerwerke eG. Mit dem Jubiläum „5 Jahre Olegeno Bürger-Ökostrom” und dem Beginn des Vertriebs von richtig gutem Bürger-Ökogas haben wir im Berichtszeitraum 2019/20 zwei wichtige Meilensteine erreicht. Nach unseren Auswertungen ist das eine gute Nachricht für die Energiewende in Oldenburg, denn 80% unserer Kundinnen leben im Stadtgebiet und fast 90% der Strom-Wechsler kommen von Stromanbietern zu uns, welche die Energiewende nicht engagiert voranbringen (zumindest nach der Einschätzung von Robin Wood). Schon jetzt sind unsere Gas-Kunden echte Klima-Streber, denn über alle Kundinnen gerechnet liefert die Olegeno bereits fast 23% Ökogas. Der Energievertrieb hält die Olegeno „am Laufen” und hat damit den Bau der Photovoltaik-Anlagen ermöglicht. Die Einnahmen gestatten uns nun wichtige Investitionen in unsere Infrastrukturen und ermöglichen unsere Aktivitäten im Bereich von Schulungen und Beratung.

Erzeugungsanlagen. Das Jahr 2019 war für uns auch in Hinsicht auf Erzeugungsanlagen ein Wendepunkt, denn wir haben unsere ersten zwei Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von zusammen 86,6 kW errichtet. Die Zwei haben bisher schon rund 75 MWh Olegeno-Strom produziert. Da die Anlagen erst im Juli (Feuerwache) und im Dezember 2019 (Mieterstrom Kreyenstraße) ans Netz gingen, konnten sie leider noch nicht ihr volles Potenzial für das Jahr 2019 ausschöpfen. Dafür wurden wir im Frühjahr 2020 mit viel Sonne verwöhnt. Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die Olegeno mit der Mieterstromanlage im wahrsten Sinne des Wortes Pionierarbeit leistet, denn das Segment der Mietsgebäude bleibt in der solaren Energiewende stark hinter seiner Kapazität zurück (hauptsächlich bedingt durch das misslungene Mieterstromgesetz). Leider läuft der Einzug in unser Mieterstrom-Projekt „Kreyenstraße” durch die Coronapandemie nur schleppend. Erfreulich ist jedoch, dass sich bisher alle Mieter*innen für unseren Strom-Vom-Dach entschieden haben. In den Bereich „kleine Brötchen backen” fallen die 20 Balkon-PV-Anlagen, bei denen wir 2019 und 2020 die Sammelbestellung organisiert und die Errichtung begleitet haben. Passend dazu haben wir während des Lockdowns vom Frühjahr 2020 zwei gut besuchte Webinare veranstaltet. Vielleicht können wir den womöglich nächsten Lockdown auch über eine neue Veranstaltung versüßen.

Erzeugung Kreyenstrasse

Klimakrise. Ein interessantes Detail aus dem Vorstandsbericht: Nach 2 Jahren Bürger-Ökogas liefern wir „unseren” Haushalten bereits eine ähnlich große Energiemenge Gas (in kWh) wie der 6fachen Anzahl an Haushalten im Bereich Bürger-Ökostrom. Hier deutet sich eine große Aufgabe für uns an: Wie kann die Olegeno die Wärmewende unserer Kunden und Mitglieder begleiten? Die Notwendigkeit dazu ist angesichts der Klimakrise, in der wir uns bereits knietief befinden, klar. Wir haben in den letzten Monaten auch einen Blick auf unseren „Photovoltaik-Projektfriedhof” geworfen: Auf ein umgesetztes Projekt kommen 9-10 erfolglose Projekte. Die Gründe liegen dabei meist in den gesetzlichen Rahmenbedingungen.Trotzdem fragen wir uns: Wie können wir unser Engagement stärker auf Klimaschutz-Wirksamkeit fokussieren? Wir haben Ideen, aber leider keine ehrenamtliche Kapazität. Sprechen Sie uns an, wenn Sie sich in diesem zentralen Bereich der Energiewende engagieren wollen.

Webinar-Flyer

Vielleicht ist die Herbstausgabe unseres „Energiewende machen!“-Trainings (am 14. November von 10-14 Uhr) eine gute Gelegenheit, ihre Genossenschaft etwas besser kennen zu lernen? Hier erfahren Sie mehr über die Möglichkeiten, die uns als Bürgerinnen und Bürgern für den Klimaschutz im Energiesektor zur Verfügung stehen. Schauen Sie rein und kommen Sie mit uns ins Gespräch. Melden Sie sich sofort hier an: https://t1p.de/37uj

Mit freundlichen Grüßen,
Jonas Stührenberg und Sebastian Specht
im Namen von Team und Vorstand der Olegeno

P.S. Das Polyester freut sich in diesen Zeiten ganz besonders über Besucher. Auch ohne Tanz und Tollerei haben Stefan und seine Leute immer einiges zu bieten. Schaut rein:  https://polyester-klub.de

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