Aktuelles

Sonnenaufgang im Quartier „Helleheide“

Als Agnès, Ulrich und Jonas vom Olegeno-Team die leere Teekanne und den Klapptisch einpacken, haben sich die letzten Bewohnerinnen der Guntrud-Heise-Straße gerade in ihre Wohnungen verabschiedet. Am ersten Montag im März hatte das Olegeno-Team die Mieterstrom-Kundinnen im nagelneuen Wohngebiet zum „Gartenzaun-Gespräch“ eingeladen.

Ganz ohne Gartenzaun, dafür direkt bei den Wechselrichtern im Technikraum, sowie vor den Häusern konnte sich das Team mit Blick aufs Dach mit den Nutzer:innen unserer neuesten Photovoltaik-Anlage austauschen. Nach den ersten sonnigen Tagen im Februar und März konnten wir alle zusammen erstmals das Potential der Anlage erahnen.

Ein Liniendiagramm zeigt Stromverbrauch und auf dem Dach erzeugte elektrische Energie im Verlauf einens Tages im März.

Begeistertes Feedback gab es für die Möglichkeit, sich auf einer Webseite über die aktuelle Leistung der Anlage informieren zu können. Diese Transparenz wird von den Nutzer:innen des Mieterstrom-Projektes sehr geschätzt. Beim Thema „Transparenz“ wurde durchaus auch Kritik an das Team herangetragen, denn während der letzten Bauphase der Anlage hätten sich manche Bewohner:innen mehr Kommunikation von unserer Seite gewünscht.

Das Olegeno-Team freut sich darauf, mit den Bewohner:innen im Gespräch zu bleiben während zukünftig noch weitere Potenziale der integrierten Versorgung mit Sonnenstrom und Wärme aus den ebenfalls von uns betriebenen Wärmepumpen gehoben werden. Um die Wärmepumpen ging es in den Gesprächen auch, aber das ist ein Thema für einen anderen Artikel und weitere „Gartenzaun-Gespräche“. Beim nächsten Mal dann ja vielleicht schon mit Gartenzaun oder einfach nur weniger Baustellen-Feeling...

Spielen für eine fossilfreie Nachbarschaft

„Ein Brettspiel ist eine richtig gute Idee“, freut sich Peggy Bergmann, Olegeno-Vorständin, „wir wissen nur zu genau, wie komplex Klimaschutz ist und wie häufig nach wie vor Überzeugungsarbeit unsererseits nötig ist, um eine ökologische Energiewende aufs Parkett zu legen.“

§ Personen sitzen vor dem Brettspiel

Forscher:innen des OFFIS - Institut für Informatik im Projekt „Energetisches Nachbarschaftsquartier Fliegerhorst Oldenburg“ haben unlängst das Brettspiel Changing the Game – Neighbourhood 2.0 entwickelt, um das Verständnis für Klimaschutz zu fördern. Die Stadt Oldenburg hat uns als Dank für unsere Beteiligung am Projekt auch Exemplare zur Verfügung gestellt. Nebenbei gesagt: Das Spiel kann von Mitgliedern im Olegeno-Büro ausgeliehen werden.

„Du spielst dich in drei Runden durch die politischen Klimaziele der Bundesrepublik Deutschland bis 2040“, erläutert Sebastian Specht, Olegeno-Vorstand. „Spieler:innen aller Altersklassen schlüpfen in die Rolle von Entscheidungsträger:innen (wie z.B. Bauträger, Käufer:innen oder Architekt:innen), um gemeinsam eine klimafreundliche Nachbarschaft aufzubauen. Verschiedene Energiesparmaßnahmen von Mieterstrom, über Photovoltaikanlagen bis hin zu autofreien Sonntagen werden ausprobiert,“ erklärt Sebastian Specht. Die Auswirkungen auf den CO2-Ausstoß werden im Spielverlauf ausgewertet.

Noch mehr Elektroautos?Kleiner Einblick in eine launige Olegeno-Spielerunde, in der es um die wirklich großen Fragen der Energiewende geht: „Das Dach ist leider schon voll mit Photovoltaik. Wir brauchen eine andere Lösung um mehr sauberen Strom zu erzeugen.“ Achtung: Ist E-Mobilität die Lösung: “Noch mehr Autos? Warum so viele Elektroautos?“ Wie so häufig: „Interessant: Am fehlenden Geld ist der Umbau des Quartiers nie gescheitert.“ Ein Fazit: „Beeindruckend, dass die ganz großen Hebel im Spiel sich um die großen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen drehen, die man im Quariter nicht in der Hand hat: Raus aus der Kohle!“

Jessica aus dem Olegeno-Team ist von einem Brettspiel zur Energiewende am Ende doch eher angetan, „denn die Klima-Challenge gewinnst du nur als Team. Wir als regionale Energiegenossenschaft haben das verinnerlicht: Energie von Nachbarn für Nachbarn.“

Laura und Felix ovn den Bürgerwerken haben das Spiel in Empfang genommen.Changing the Game – Neighbourhood 2.0 hat es als ideales Geschenk der Olegeno zum 10. Geburtstag der Bürgerwerke in die neue Zentrale  nach Heidelberg geschafft. Darüber hinaus erhielt das Spiel Anerkennung, als es in den bayrischen Lehrplan aufgenommen wurde. Die Stadt Oldenburg investierte im vergangenen Jahr 15.000 Euro Forschungsgelder, um 300 Exemplare des Spiels kostenlos an Schulen und Bildungseinrichtungen zu verteilen.

 

Grüner laden und sporten

Am 11.01.2024 sind um 11.11 Uhr zwei Ladesäulen der Olegeno auf dem Parkplatz von Life Fitness Oldenburg in der Felix-Wankel-Straße 1 in 26125 Oldenburg freigeschaltet worden. Philipp Wetzstein, Geschäftsführer von Life Fitness: „Durch die Bereitstellung kostengünstiger Lademöglichkeiten möchten wir nicht nur die Mobilität unserer Besucher:innen fördern, sondern auch unseren Beitrag zu einer nachhaltigeren Mobilität leisten. Die zwei Ladesäulen wurden mit Olegeno als Partner ohne öffentliche Fördermittel errichtet. Die Entscheidung, unsere privaten Parkplätze für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ist ein Schritt, um den Mobilitätsplan 2030 zu unterstützen.“

Foto einer Ladesäule in EtzhornDie Stadt Oldenburg begrüßt, dass die regionale Wirtschaft mit ihrer Eigeninitiative den Mobilitätsplan 2030 unterstützt, da die vereinbarten Zielsetzungen nur mit gemeinsamem Engagement der Stadtgesellschaft erreicht werden können. Es sei eine gute Nachricht, dass an dieser Stelle in Etzhorn der Beitrag, der von der regionalen Wirtschaft bis 2025 eingeplant war, schon zwei Jahre früher erreicht wurde.

Den städtischen Mobilitätsplan 2030 als imagebildend für ein Oldenburger Unternehmen wahrzunehmen, ist für Wetzstein Freude und Mehrwert zugleich, wenn eben auch die Öffentlichkeit die Ladesäulen nutzen kann ohne Kund:in dieses Unternehmens zu sein. Das Besondere in diesem Fall in Etzhorn ist, dass zwei Oldenburger Betriebe Hand in Hand in Sachen Mobilitätsplan unterwegs sind ohne öffentliche Fördermittel zu beanspruchen.

Die Investition in zwei Ladesäulen an dieser Stelle in Oldenburg findet Sönke Burkert von der Olegeno „ganz schön abgedreht, denn die Aufteilung Oldenburgs im Mobilitätsplan 2025 in sogenannte Oktogone hat in diesem Oktogon zwei Ladesäule angenommen. Nun stehen hier zwei Ladesäulen und das ohne öffentliche Gelder. Das ist unternehmerischer Einsatz im öffentlichen Interesse im besten Sinne des Klimaschutzes.“

 

Zehn Jahre Bürgerwerke

Unsere Glückwünsche gehen an die Bürgerwerke zu ihrem zehnjährigen Bestehen. Wir sind als Mitglied Nummer 24 nicht ganz von Anfang an dabei, aber nun doch auch schon über 8 Jahre. Die Bürgerwerke sind unser zentrales Netzwerk, wenn es um „Energie in Bürger:innenhand” geht. Über den wunderbar gemeisterten Energievertrieb der De-Zentrale hinaus gibt es regen Austausch mit unseren Kolleg:innen von der Bremer BEGeno, der Energeno Heilbronn, den Inselwerken und der Heidelberger Energie-Genossenschaft - um nur einige zu nennen.

Mitglieder-Vertreter:innen auf der Bürgerwerke-Generalversammlung 2022. Foto: joeisavailable

Und obendrauf gab es die Tage einen sehr coolen Preis: den Deutschen Nachhaltigkeitspreis. Die Bürgerwerke eG treibt seit 2013 als Ökostromversorger und Bürgerenergie-Netzwerk mit über 100 Genossenschaften (wir sind eine davon) und mehr als 50.000 Menschen die Energiewende in Deutschland voran. Dieser Einsatz überzeugte die Fachjury: Europas größte Auszeichnung für ökologisches und soziales Engagement geht dieses Jahr an die Bürgerwerke.

Buergerwerke-Team-Mitglieder halten den Preis in den Händen

Die Auszeichnung ist ein bedeutendes Zeichen für eine Energiewende, an der alle teilhaben können. Trotz starker Mitbewerber:innen konnten die Bürgerwerke den größten europäischen Nachhaltigkeitspreis gewinnen. „Das ist nicht nur für uns als Unternehmen eine wichtige Auszeichnung”, so Kai Hock, Vorstand der Bürgerwerke seit der Gründung 2013. „Es ist vor allem eine bedeutende Anerkennung für unsere Aktiven, die sich in unseren Mitgliedsgenossenschaften in ganz Deutschland für die Energiewende in Bürgerhand einsetzen. Wir hoffen, dass durch den Rückenwind des Deutschen Nachhaltigkeitspreises viele auf das enorme Engagement von Menschen in Energiegenossenschaften aufmerksam werden und sich als Mitglied oder Energiekund:in anschließen.”

Mieter:innenstrom im neuen Quartier

Heute konnten wir den/die erste Bewohner:in im Projekt „Bürger:innenstrom vom Dach in der Guntrud-Heise-Straße 10 und 12“ begrüßen. Olegeno Bürger:innenstrom vom Dach ist ein sog. „Mieter:innenstromkonzept“. Die Olegeno eG baut und betreibt die Solaranlage auf dem Dach des Hauses. Bewohner:innen schließen einen Strom-Liefervertrag mit uns und beziehen so den auf dem Hausdach erzeugten Strom.

Die Bauhelfer:innen nach getaner Arbeit auf dem Dach der Guntrud-Heise-Straße.

Wenn mal keine Sonne scheint, werden die Mieter:innen durch uns mit Strom aus dem Netz versorgt. Hier in der Guntrud-Heise-Straße 10 und 12 ist das mit dem „Grüner Strom“-Label zertifizierter Strom der Bürgerwerke eG, unserer bundesweiten genossenschaftlichen Energiegemeinschaft.

Vorteile u.a. Für Mieter:innen: Der Strompreis ist übers Jahr gerechnet deutlich günstiger als vergleichbare Tarife von Stromversorgern. Es gibt zwei Tarife (Strom-vom-Dach und Netzstrom) die einen Anreiz schaffen sollen, sich mit dem Verbrauch, wo möglich, an der Erzeugung durch die Sonne zu orientieren. Wir garantieren aber vertraglich, dass wir im Durchschnitt mindestens 10% günstiger sind als der Grundversorger.

Nach unseren Berechnungen werden ca. 40% des benötigten Stroms durch die PV-Anlagen auf den Dächern erzeugt. Das seit 2017 bestehende Mieter:innenstrommodell findet bisher jedoch bei weitem nicht die Verbreitung, die nötig wäre, um auch Bürger:innen in Mehrfamilienhäusern eine Teilhabe an der Energiewende zu ermöglichen und die entsprechenden Dächer zu nutzen. Ursächlich hierfür ist neben der zu komplexen Abwicklung der Belieferung von Mieter:innen mit vergleichsweise kleinen Strommengen die energiewirtschaftlich nicht sinnvolle Verengung auf diese Zielgruppe. So sind wir an diesem Punkt, also mit dem Mieter:innenstrommodell, eher noch Pionier:in der Energiewende in der Stadt. Ein Rolle, auf die wir im Sinne des Klimaschutzes echt gern verzichten würden.

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